Elmer - er war ein verzweifeltes Hundekind. Verlassen und verloren...
* ca. Mai 2015 - Griffon-Mix - Poppy
18.05.2016: Elmer ist gut gelandet und wird ab jetzt ein glückliches Hundeleben führen!
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Ansprechpartner: Ina Lautenschlager
11.03.2016/ Drei Monate ist es her, dass die Anzeige von Elmar online gegangen ist. Unsere Tierschützerin vor Ort schreibt, wie sich der hübsche Rüde verändert hat: "Elmar fühlt sich jetzt sehr viel sicherer. Er fühlt sich das erste Mal in seinem Leben geliebt, das zeigt sich vor allem in seinen unglaublichen Fortschritten im Bezug aufs Alleinebleiben und seiner Umgehensweise mit anderen Hunden. Seine Vergangenheit holt ihn jedoch natürlicherweise immer noch ab und zu ein. Dann bekommt er wieder Angst und fängt an zu weinen.
Elmar ist am 4. Dezember 2015 in eine Pension umgezogen; da hat es ihm aber leider gar nicht gefallen. Er hat sich sehr alleine gelassen gefühlt und ständig geweint. Er hat einen Ort gebraucht, an dem er sich zumindest zeitweise etwas Zuhause fühlen durfte. Also haben wir ihn bei Bekannten untergebracht, wo die Hunde mit im Haus leben, während sie auf eine Famile warten. Den Abend bevor er umgezogen ist, habe ich ihn in mein Haus mitgenommen über Nacht, um zu testen wie er reagieren würde. Auch wollte ich sehen, wie er sich mit meinen Katzen versteht. Elmar war ein richtiger Gentleman sowohl im Auto als auch im Haus; er hat die ganze Nacht leise schnarchend ganz nah an mich gekuschelt geschlafen. Man hat ihm richtige angemerkt, wie wohl er sich gefühlt hat. Auch die Gesellschaft der anderen Hunde und Katzen hat ihn nicht aus dem Konzept gebracht.
Seit Elmar nun in Ayda's Pension ist, haben die Tierschützer dort mit viel Geduld versucht ihm zu verstehen zu geben, dass er geliebt wird und nicht mehr alleine gelassen wird, auch wenn man mal für ein paar Stunden aus dem Haus muss. Ich habe Elmar vor ein paar Wochen besucht und war wirklich begeistert von seinen Fortschritten. Er hat zugenommen und sieht viel gesünder aus. Er verträgt sich überaus gut mit den anderen Hunden und den 10(!) Katzen die dort auch leben. Ein paar von den Hunden hat er auch schon als seine Freune erkoren und weicht ihnen nicht von der Seite. Jeden Tag geht es einen Schritt weiter. Jeden Tag versteht er mehr, dass er nicht mehr zurückgelassen wird und wird sicherer. Als er mich gesehen hat, war er den ganzen Besuch über in meiner Nähe. Er war einfach zum Kuddeln! Als er gemerkt hatte, dass ich wieder gehen wollte, hat er angefangen zu weinen, aber das hat sich nicht lange gehalten.
Elmar braucht eine Famile, die ihm die nötige Zeit geben kann, um mit ihm zu arbeiten. Er braucht endlich ein Zuhause, in dem er ankommen darf und keine Sorgen mehr haben muss. Er trägt sehr viele schlechte Erinnerungen mit sich herum, die aus der Zeit auf der Straße stammen. Es muss schrecklich für ihn gewesen sein, ständig alleine zu sein und niemanden zu haben, an den er sich hätte halten können. Ich glaube aber fest daran, dass er in der richtigen
Familie seine Vergangenheit hinter sich lassen kann und endlich einfach nur Hund sein kann."
Ein befreundeter Hundetrainer hat festgestellt, dass Elmar wohl ein reinrassiger Spione Italiano ist. Diese Rasse gilt als unkompliziert, umgänglich und begeisterungsfähig.
20.11.2015/
Poppy schreibt: "Ich sitze vor meinem PC, um etwas über Elmer zu schreiben und starre aber nur auf den blinkenden Cursor und höre immer noch sein Weinen und fühle mich so hilflos sein Elend mit Worten zu beschreiben. Wie kann ich diese Einsamkeit in Worten ausdrücken? Die Verzweiflung. den Schmerz? Die Furcht dieses Hundekindes? Worte kommen mir in den Sinn, aber sie treffen die Gefühle nicht die ich habe.
Elmer ist ein Griffon - Jagdhund Mix, nur noch Haut und Knochen. Gefunden auf der Strasse, ganz in meiner Nähe. Er war sehr ängstlich und wirklich gestresst . Als sich die Wagentür öffnete, sprang er hinein und fiel sofort in einen tiefen Schlaf. So unsagbar müde war Elmer. Er muss eine Familie gahebt haben. Denn er trug ein Halsband. Aber er war nicht gechippt und niemand kam, um nach ihm zu fragen. Es gab keinen, der ihn vermisste.
Wieder einmal eines dieser traurigen Jagdhund Schicksale. Auch Elmar war nicht gut genug. Nicht das richtige `Instrument`für den Jäger. Unnütz. Überflüssig. Unerwünscht. Warum auch immer...
Ich treffe Elmer im Tierheim. Er weint die ganze Zeit. Er hat Angst vor den anderen Hunden. Er hat Angst zu fressen. Aber er muss fressen, um sich besser zu fühlen. Wenn ich in den Zwinger gehe, kommt er zu mir und weicht nicht mehr von meiner Seite. Wenn ich neben ihm sitze, möchte er am liebsten irgendwie in mich zu kriechen.
Ich glaube, er versucht gar nicht sich zu fragen, was ihm passier ist, denn die Antwort darauf macht ihm Angst. Nach einer Weile entspannt er sich langsam. wird weniger ängstlich und seine Rute kommt langsam wieder zwischen seinen Hinterläufen hervor. Aber immer wenn ich wieder nach Hause muss, fängt die arme Seele sofort an zu weinen und will mich nicht gehen lassen.