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„Die Tiere verstehen im Schlachthof, dass sie betrogen wurden“ - Das aufrüttelnde Interview mit einer ehemaligen Schlachthoftierärztin

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07.07.2018: "Wenn es irgendeinen Ort gibt, wo ein Tierschützer Sinn macht, dann ist es im Schlachthof." Am Ende wollen sie alle nur eines - leben. Doch der Tod, der sie erwartet, ist noch schlimmer als all das, was sie bis dahin schon erleiden mussten. Leiden, die nur der Verbraucher verursacht hat. Leiden, die nur der Verbraucher beenden kann...

Die Tierschutzorga Animal Equality Germany führte ein bewegendes, aufrüttelndes Interview mit einer ehemaligen Schlachthoftierärztin:

10 Jahre lang arbeitete Nicole T. als Tierärztin in Schlachtbetrieben, überwachte die Schlachtvorgänge, kontrollierte entsprechend der Tierschutz- und Hygienevorgaben. Länger als 10 Jahre könne diesen Job auch keiner machen, habe mal ein Kollege zu ihr gesagt, dann sei man ein Fall für den Psychiater. Und immer wieder kommt es auch um veterinärmedizinische Kontrollen zu Tierschutzskandalen. Nicole hat uns von ihren Erfahrungen am Schlachthof erzählt: davon, wo und warum Vorgaben, Personal und Gerätschaften versagen – und auch, wie sie durch diese Arbeit Veganerin wurde und sie doch so lange weitermachen konnte.

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Auszüge aus dem Interview: ..Es ist nicht so, dass man Vorgaben hat, die eindeutig sind und funktionieren, indem man sich schlichtweg an sie hält. In jenem Betrieb, in dem ich die Überwachung durchgeführt habe, wurden die Schweine mit Elektrozangen betäubt. Die Vorgabe lautet, dass die Tiere innerhalb weniger Sekunden am Fuß hochgezogen und mit Stich in die Halsschlagader entblutet werden müssen. Das ist eine sehr kurze Zeitspanne. Sinn der Sache ist, dass die betäubten Tiere nicht wieder aufwachen, wenn sie zu lange liegen bleiben. Doch das ist nur die Theorie. In der Praxis waren die Tiere nach dem Ansetzen der Zange meistens nicht ausreichend betäubt...."

"Die Betäubung ist bestes Beispiel, dass auch Technisierung Tierleid nicht vermeidet, im Gegenteil. Erstens ist auch hier immer menschliches Personal beteiligt – und eine Person ist immer die erste Fehlerquelle. Aber nehmen wir etwa die Gasgondeln, in der Schweine mit CO2 betäubt werden, als Alternative zur Elektrobetäubung. Diese Methode ist hochtechnisiert, doch selbst hartgesottene Tierärzte haben schon zu mir gesagt, dass sie etwas Grausameres als diese Gasgondeln noch nie beobachtet hätten. Auch wenn der Todeskampf darin nur ein paar Sekunden dauert, ist er so extrem, so verzweifelt, dass man es nicht mitansehen kann – und das ist es, was diese Technik erst ermöglicht: Der Apparat macht unsichtbar, wie die Tiere buchstäblich am Verrecken sind. Aber, wie eine befreundete Tierärztin mir erzählt hat, fällt etwa mal der Strom aus oder kommt es zur Fehlfunktion, dann muss man hinterher die erstickten, dunkelblau angelaufenen Schweine aus der Gasgondel holen."

"Das Schlimmste war, dass Tiere oft gar nicht transportfähig waren oder besser: gewesen wären. Und dann kam das Abladen und Treiben – durch Mitarbeiter, die so gut wie nie etwas davon verstanden. Es ist fast immer in irgendwelchen Quälereien und Prügeleien ausgeartet: durch Mitarbeiter, die Tiere mit allem, was scharf, spitz und schmerzhaft ist, auf den letzten 100 Metern schwer misshandeln. Doch genau das ist absoluter Standard."

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Die Verbraucher müssen sehen, was in Schlachthäusern und Nutztierbetrieben passiert, denn wenn wir ehrlich sind: Ohne die Verbraucher würde es all dies gar nicht geben. Aber sie werden von allem ferngehalten, es soll ihnen ja schließlich nicht den Geschmack verderben. Wenn die Verbraucher aber diese Bilder nicht sehen, wenn ihnen nicht der Appetit verdorben wird, wird das System immer so weiterarbeiten. Und es ist schlimmer, als man es sich von außerhalb überhaupt vorstellen kann..."

Bitte lesen Sie das ganze INTERVIEW

 

 

 

 

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