Moki – mit zehn Jahren tauschte ihn sein Besitzer gegen einen neuen Hund aus und setzte ihn auf die Straße

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*02.03.2005 – Beagle – nicht kastriert - Athen/Poppy

29.06.2016: Es gibt neue Bilder und Nachrichten von Moki. Er hat sich sehr gut eingelebt und ist wunderschöne geworden.....

Seine Frauchen schreibt uns einen wunderschönen Bericht dazu:

 

Hallo, Frau Büsching! Liebe Stray-Hunde-Freundinnen und Freunde!

„Unserem“ Moki geht es sehr gut, er hat sich inzwischen gut eingelebt. Mit Stella, seiner Hundefreundin bei mir im Haus, versteht er sich recht gut. Die beiden passen gut aufeinander und auf ihr Frauchen auf.

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Es hat sich herausgestellt, dass es sich bei Moki wohl um einen vermutlich  reinrassigen Beagle handelt, und wie das bei seinen Artgenossen üblich ist, sind auch Mokis große Leidenschaften das Fressen und das Spurenschnüffeln. Alles Essbare muss Frauchen deshalb sicher verwahren, sonst ist Moki schneller. Er macht sich aber auch nützlich und hilft beim "Spülen" und Reinigen den Töpfe.

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Die Leidenschaft fürs Spurenschnüffeln hat dazu geführt, dass wir von allen Hunden in der Nachbarschaft inzwischen wissen, wo sie wohnen. Wir haben sie alle mal besucht, weil Moki sich nicht davon hat abbringen lassen, ihren Spuren nachzugehen.

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Mokis Verfressenheit hat auch schon zu einem weniger schönen Abenteuer geführt. Das war schon kurz nach seinem Einzug. Denn da hat er eine kleine Plastikverpackung mit Butter verschluckt, die ziemlich scharfe Kanten hatte. Der Tierarzt hat schließlich entschieden, dass die Verletzungsgefahr so groß ist, dass Moki operiert werden musste. Das war natürlich nicht so schön. Am schlimmsten war wohl für Moki, dass er danach einige Zeit Diät halten musste. Außerdem musste er zum Schutz der Wunde alte T-Shirts von Frauchen tragen - schrecklich! Hier sieht man ihn Stunden nach der OP. Aber alles ist doch gut verlaufen.

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Zu Mokis Abenteuern gehören viele neuen Erfahrungen:

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Der erste gemeinsame Urlaub in Holland im letzten Herbst.

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Der erste Spaziergang im Schnee und Weihnachten unter einem deutschen Weihnachtsbaum.

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Dann wieder Urlaub in Holland. Und (weil Frauchen ja Pfarrerin ist) die erste Gemeindefreizeit mit Jugendlichen, bei denen Moki sich als guter Reisebegleiter und Spielgefährte präsentiert hat.

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Zur Zeit sind wir alle im Fußballfieber. Und da ja die griechische Mannschaft bei der EM 2016 nicht dabei ist, unterstützt Moki auch das deutsche Team.

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Solange es genug Bewegung und Essbares gibt, ist Moki ein zufriedener Mitbewohner. Er ruht in sich selbst, mit seiner entspannten Art tut er Stella gut, die schnell ein bisschen aufgeregt ist. Und, nicht nur wegen seiner Streiche, sondern auch einfach weil er so ist wie er ist, haben wir immer viel zu lachen.

Wenn wir spazieren gehen, gibt es übrigens des öfteren Angebote: "Ach wie süß, so einen Hund hätte ich auch gern!" - aber wir rücken Moki natürlich nicht mehr raus!

Liebe Grüße
Gisela K.

 


 

03.10.2015:  „Moki bleibt! Er fühlt sich wohl, und wir sind zusammen schon zu einem guten Team geworden. Trotz seiner großen Ohren hört er (noch) nicht immer so genau, was Frauchen sagt, aber das wird schon. Er ist ein guter Hundekumpel und ein unglaublicher Kaspar! Man muss ihn einfach gernhaben, und oft kann man auch herzlich über ihn lachen. Deshalb wird mir immer unverständlicher, wie man so einen gutmütigen Hundeschatz vor die Tür setzen konnte.

Manchmal, wenn irgendwo ein scharfer Pfiff ertönt, rennt Moki zur Haustür, weil er offensichtlich denkt, sein altes Herrchen habe ihn gerufen. Er muss dieses Pfeifen also aus seinem früheren Leben kennen. Dann sitzt er dort ganz traurig, manchmal eine Viertelstunde lang, und wartet - natürlich vergeblich. Leider kann ich nicht pfeifen, aber vielleicht ist es ja auch besser so.
Ich schicke ein Foto mit, das ich gerade gemacht habe. Moki hat einen Sessel als Lieblingsplatz erkoren. Da kann er wunderbar aus dem Fenster gucken und bellen, wenn er es für nötig hält - oder eben "chillen", wie auf diesem Foto.

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Herzliche Grüße Gisela“

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27.09.2015 - Moki wird von seiner Pflegefamilie adoptiert.


Rückblick - seit dem 13.09.2015 auf einer Pflegestelle in Rahden

24.09.2015: „Moki kann inzwischen schon "Platz und bleib!" - in ca. 70 % der Fälle klappt das schon. Stella hat sich angewöhnt, bei unseren "Schulstunden" (die ja meist nicht mehr sind als 10 min. am Tag) mitzumachen - so wird das immer eine unterhaltsame Aktion für alle. Ich muss nur aufpassen, dass ich gerecht bin bei der Verteilung von Leckerli. Beide beharren aber auch nicht allzu sehr auf ihrem Eigentum. So gibt es z.B. keinen Streit um einen liegen gebliebenen Kauknochen. Das finde ich sehr angenehm. Man kaut dann halt abwechselnd...
Moki fühlt sich inzwischen sichtlich wohl. An seinem Verhalten kann man sehen, dass er sich inzwischen hier zu Hause fühlt. Er lässt sich genüsslich den Bauch von mir kraulen und entwickelt sich immer mehr zum Kampfschmuser. Und wenn er seinen charmanten Blick aufsetzt, schmelzen alle dahin und sagen nur noch "Oooch, ist deeer süüüß!" So ein alter Herr weiß eben, wie man sich richtig in Szene setzt! :-)
Liebe Grüße Gisela“


24.09.2015: Moki beginnt sich einzuleben...

Ansprechpartnerin: Diana David

Er wird immer entspannter, kennt sich inzwischen schon ganz gut in unserem Haushalt aus - und inzwischen weiß er auch schon, was "Sitz!" und "Platz!" bedeutet.

Beides scheinen ganz neue Erkenntnisse für ihn zu sein. Aber wenn Frauchen ein Leckerli hat, ist er trotz seines Alters sehr aufmerksam und gibt sich Mühe. Siehe Foto: Moki im "Sitz!", kauend!

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16.09.2015: Der erste Bericht der Pflegestelle: 

Hallo, nachdem Moki nun seit fast zwei Tagen bei uns wohnt, möchte ich mal einen kurzen Zwischenstand geben.
Als Moki am Sonntag endlich angekommen war, hat er zunächst das ganze Haus abgeschnüffelt und so auf seine Weise in Besitz genommen. Stella (meiner Hunde-Mitbewohnerin) war das zunächst nicht recht, aber sie hat ihn machen lassen und nur manchmal korrigierend eingegriffen (z.B. wenn er ihr zu nah kam oder auf ihren Lieblingsschlafplatz wollte). Auch das Abendessen ging (in zwei getrennten Räumen, versteht sich) gut. Moki hat sich dann erstmal "sein" Körbchen ausgesucht und sich von der langen, anstrengenden Reise erholt und seine erste Mahlzeit verdaut.
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Am nächsten Tag (nach einer ruhigen Nacht, denn alle waren sehr müde von der Aufregung) haben wir uns alle erstmal in Ruhe "beschnuppert", den Garten erkundet und einen ersten ordentlichen Spaziergang gemacht. Das ging recht harmonisch vonstatten. Dann haben wir zusammen mit dem BoFrost-Mann geübt, wie es ist, wenn Besuch kommt. Auch das haben wir gut hingekriegt. Dann gab es ein Nickerchen auf der Matte vor der Haustür.
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Man kann sehen, man ignoriert sich (noch) demonstrativ, aber wir kommen klar. Moki entpuppt sich als durchaus erzogener Hund, und er orientiert sich sehr an Stella. Sein Name scheint ihm aber bis jetzt nicht geläufig gewesen zu sein.
Heute nun also der dritte Tag - Frauchen muss erstmals ziemlich viel außer Haus arbeiten - aber das Haus bleibt im Originalzustand: nichts wird abgeschlossen, Moki kann überall hin. Aber er macht auch nichts dreckig oder kaputt. Und auch mit Stella hat er sich arrangiert. Er beginnt auf seinen Namen zu hören (oder auf die Leckerchen, die Frauchen in der Tasche hat?). Er hat auch kein Interesse daran wegzulaufen. Beim Spaziergang läuft er an einer einfachen Schleppleine hinterher und muss kaum korrigiert werden, Angst in Alltagssituationen hat er nicht. Bei "Moki, schau mal her!" kommt er (langsam, aber sicher - er ist ja auch nicht mehr der jüngste) an und holt sich sein Leckerchen ab. Er lernt gut, soweit man das jetzt schon sagen kann. Apropos lecker: Moki hat Durchfall, das wird wohl an der Futterumstellung liegen. Beide Hunde machen sich zusammen (!) über das Gras her und fressen nebeneinander anstandslos... ich bin erstaunt!
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Bis jetzt lässt sich also alles gut an. Stella hat noch ein paar Probleme mit der ungewohnten Konkurrenz, aber da Moki (bis jetzt) sehr vorsichtig ist, gibt es kein Problem. Es sieht zur Zeit danach aus, als ob beide mit etwas Geduld und Führung meinerseits ein gutes Team werden könnten. Warten wir mal ab!

Moki in Griechenland:

15.07.2015: Moki wurde gefunden, als er in Rafina durch die Straßen irrte. Er wurde ausgesetzt und versteht die Welt nicht mehr. In dem großen Gehege von Rafina leidet er sehr und er hofft jeden Tag, dass er endlich befreit wird.

Moki wurde in den Straßen von Rafina gefunden und dann in dem großen Gehege für herrenlose Hunde in Rafina abgegeben.

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Er ist bereits ein älterer Herr und hatte einmal eine Familie – das wissen wir, weil er einen Chip trägt und bei einem Tierarzt registriert wurde. Als die Tierschützer Mokis ehemaligen Besitzer anriefen, behauptete er, Moki sei ihm gestohlen worden – leider könne er ihn aber auch nun nicht mehr zurücknehmen, da er sich inzwischen einen neuen Hund zugelegt hätte, der sich nicht mit anderen Hunden vertrüge. Die Tierschützerin Poppy ist sich sicher, dass das eine Ausrede ist: Vermutlich hat er Moki einfach ausgesetzt, als er ihn nicht mehr wollte und dann hat er sich einen neuen Hund zugelegt – so, wie man sich ein neues Auto kauft, wenn man das alte nicht mehr mag.

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Dieser Mensch hat garantiert nicht einen Moment darüber nachgedacht, dass Moki ein fühlendes Wesen ist, das Leid und Trauer empfinden kann.

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Und so lebt Moki nun seit bereits zwei Monaten in einem Käfig in dem großen Gehege von Rafina. Er ist verwirrt, tieftraurig und versteht nicht, was ihm da passiert ist und wo seine Familie ist. Jedes Mal, wenn die Tierschützerin Poppy an seinem Gehege vorbei kommt, kommt er auf sie zugelaufen und in seinem Blick liegt ein Funken Hoffnung, so, als würde er denken „jetzt ist es soweit: dieses Mal befreit sie mich und nimmt mich mit“. Wenn er dann merkt, dass dies nicht passieren wird, ist er jedes Mal unsagbar enttäuscht und sein Blick wird wieder traurig.

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Im Gegensatz zu den meisten Hunden, mit denen er nun in diesem riesigen Gehege leben muss, hat er das Unglück, den Unterschied zwischen einem Zuhause – und sei es ein schlechtes – und seiner jetzigen Situation zu kennen. Und deshalb leidet er dort besonders. Auch wenn er in seinem früheren Leben nicht viel Zuwendung bekommen haben mag, er hatte doch Anschluss an eine Familie, vielleicht eine Bezugsperson und vor allem musste er nicht jeden Tag um sein Überleben kämpfen.

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In Rafina ist jeder Hund für sich selbst verantwortlich und muss sich gegen 199 andere Hunde durchsetzen. Es gibt nicht genug zu Fressen und die Menschen dort können sich nur um die dringlichsten Aufgaben kümmern – und dazu gehört (schon aus Zeitgründen) nicht, den Hunden Zuwendung und Trost zukommen zu lassen, geschweige denn, ihnen eine kurze Erholung zu verschaffen und mit ihnen spazieren zu gehen.

Moki ist ein wunderschöner Hund – er hat die schönsten, aber auch die traurigsten Augen, die man sich vorstellen kann. Er ist sehr ruhig, freundlich und höflich.

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Wir wünschen uns so sehr, dass ein Mensch mit einem großen Herzen Mokis große Hoffnung wahr werden lässt, dass Poppy eines Tages zu ihm gehen, ihn anleinen und mitnehmen darf – und Moki diesen furchtbaren Ort für immer verlassen kann. Das Schönste wäre, wenn Moki – vielleicht das erste Mal nach zehn Lebensjahren – erleben dürfte, wie es ist, wirklich geliebt und umsorgt zu werden, ein eigenes Zuhause zu haben, in dem er spürt, dass er wirklich dazu gehört und willkommen ist – für immer!