Carmelito – sanftmütiger, gefleckter Schmusebär

*ca. 2007/2008 – männl. - ca. 59 kg - Athen - katzenverträgl.


13.01.2013: Carmelito reiste heute in einer Riesenbox nach Deutschland. Unser Teammitglied Britta Prestin begleitete ihn auf seiner Reise in ein neues Leben.

 

Unsere beiden haben sich außerhalb des Hauses kennengelernt, er fand sie nicht uninteressant - sie hat ihn erstmal in seine Schranken verwiesen (ganz sauber!!), was er mannhaft ertragen hat.
 
 
Dann sind wir ins Haus - er hat ca. 3 - 5l Wasser geschlabbert (und dabei das komplette Bad geflutet ) hat sich in aller Ruhe durch sämtliche Räume geschnüffelt und dann seine Decke als die seine erkannt, und dort liegt er und schläft den Schlaf der Gerechten und Erschöpften. Wir sind guter Dinge, dass alles wunderbar werden wird!!
 
 
Ihnen nochmal unser herzlicher Dank für Ihre Bemühungen und die geleistete Arbeit!! Wir sind sooooo froh, den Knaben jetzt hier bei uns zu haben.
 
Herzliche Grüße
Petra und Frank E. mit Nelly und Milos

 

************************************************************

Rückblick, 13.11.2012:

Er hat eine zarte Seele und er liebt es bei seinen Menschen zu sein, das ist für ihn nach wie vor das größte.

Unser Teammitglied Kirsten Hieber war in Athen und hat Carmelito getroffen. Sie schreibt über ihn:

Ansprechpartnerin Britta Prestin


Carmelito lebt nach wie vor bei Pavlos, tagsüber genießt er mittlerweile den kompletten Familienanschluß, er versteht sich gut mit Pavlos’  beiden vorhandenen Rüden, er provoziert keinen Streit. Carmelito hat kompletten Garten und die sehr große Terrasse zur Verfügung, er geht gut an der Leine, er zieht dabei nicht.
An Gewicht hat er schön zugenommen. Er hat mich freudig begrüßt als würde ich bei Pavlos regelmäßig ein und ausgehen, er genoß sofort die Streicheleinheiten, die ich ihm bot, er konnte gar nicht genug davon bekommen, wann immer ich mich draussen aufhielt war er an meiner Seite, er war dabei aber nicht aufdringlich, auch bewachte er mich nicht, ich konnte ohne Pavlos überall hingehen. Carmelito hat mich in meinem Zimmer im Souterrain besucht, das über die Terrasse erreichbar ist, er war neugierig was ich alles im Koffer hatte und hat sich über mitgebrachte Leckerchen sehr gefreut. Er ist ein sehr unauffälliger Hund, der sich nicht in den Vordergrund stellt, sondern sich erstmal alles anschaut und dann die Situation einschätzt.

Nachts ist Carmelito im Zwinger untergebracht, ein anderer  Hund von Pavlos schläft auf der Terrasse in seiner Hütte, der dritte ist Nachts im Haus im Wohnzimmer auf seiner Decke. So hat jeder seinen Platz. Carmelito macht keine Geschäfte in den Zwinger, der ist sicher ca. 15 m2 groß ist, er hat seine Hütte darin, sein Futter und Wasser.

Carmelito kann als Einzelhund oder zu einer Hündin vermittelt werden, mit dominanten Rüden wird er nicht zurecht kommen, er hat eine zarte Seele und er liebt es bei seinen Menschen zu sein, das ist für ihn nach wie vor das größte.

 

**************************************************************************

30.05.2012: Die neuen Bilder zeigen, warum es die Tierschützer es vor einem halben Jahr nicht übers Herz brachten Carmelito an seiner Fundstelle wieder auszusetzen:

Die Schmuseminuten sind der Highlight in Carmelitos Alltag. Er darf dabei ganz nah bei seinen Menschen sein:

Aber liegt auch gerne im Schatten und geniesst die Ruhe.

Er ist ein Traumhund, der ein eigenes Zuhause so sehr verdient hat.

 

 

 

*************************************************************

Carmelito – wurde mit lebensgefährlichen Bisswunden gefunden

09.01.2012: Carmelito wurde gegen Erlichiose behandelt und die Behandlung ist nun abgeschlossen. Seine Bluttests auf Leishmaniose und Herzwürmer fielen negativ aus.

06.11.2011: Carmelito lebte gemeinsam mit drei anderen Hunden auf der Straße. Ein Leben in ständiger Gefahr, ausgesetzt den Witterungen, Regen, Kälte, Hitze …

 

Doch zumindest hatte das kleine Rudel das große Glück, regelmäßig an einem bestimmten Platz von Tierschützern gefüttert zu werden. Lichtblicke in einem Streunerleben, Futter nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele.

 

 

Was genau an diesem bestimmten Septembertag geschah, das werden wir niemals herausfinden. Für Carmelito muss es einer der schlimmsten Tage seines Lebens gewesen sein: Als die Tierschützer am Futterplatz eintrafen, kam ihnen Carmelito entgegen, sein Körper von Bisswunden gezeichnet. War es der Streit um ein altes Stück Brot? Um Essensreste aus einer Mülltonne, oder um eine Pfütze brackigen Wassers? Wie auch immer, Carmelito hätte sterben können, denn es kommt nicht oft vor, dass die Angreifer von ihrem Opfer ablassen.

Carmelito hatte tiefe Bisswunden, eine Wunde in seinem Nacken war besonders besorgniserregend. Auf der Straße hatte er keine Chance, damit zu überleben, Fliegen und Maden hätten sich schnell in der Wunde eingenistet …

 

 

Carmelito musste zunächst beim Tierarzt bleiben, anschließend wurde er bei einem griechischen Tierschützerin untergebracht. 40 Tage lang wurde er mit einem Antibiotikum behandelt, bis die Wunden verheilt waren. Zugleich wurde er gegen Erlichiose behandelt.

Carmelito ist nun wieder gesund. Eigentlich müsste er jetzt wieder zurück auf die Straße … doch sein Wesen und sein Benehmen zeigen, wie sehr er sich danach sehnt, gemeinsam mit Menschen zu leben. Carmelito möchte dazugehören. Er liebt Menschen und ist sehr zärtlich und sanft im Umgang mit ihnen.

 

 

Er geht brav an der Leine, kann alleine bleiben, ist stubenrein, verträglich mit anderen Hunden und außerdem kinderlieb. In den letzten Wochen ist in seine Augen ein Strahlen zurückgekehrt. Carmelito ist glücklich!

 

 

Er ahnt nicht, dass sein Zuhause nur ein vorläufiges ist. Unsere griechischen Kollegen vermuten, dass Carmelito früher einmal ein Zuhause hatte und ausgesetzt wurde. Sie bringen es nicht über’s Herz, Carmelito wieder zurück an seinen alten Platz auf der Straße zu bringen … Wo gibt es Zuhause für den menschenbezogenen Carmelito? Wir hoffen, dass aus seiner schlimmen Verletzung für ihn die Chance erwächst, dem Leben auf der Straße entkommen zu dürfen.