Pico – er kennt nur das dreckige Hundelager, sonst nichts…

 ca. 2005 

Stand 30.04.09 Pico ist zu seiner neuen Familie gezogen. Endlich darf er erfahren wie schön das Leben sein kann. Lesen Sie den Bericht seiner neuen Familie:

 

 

Pico wohnt jetzt in Schleswig Holstein in einem alten Bauernhaus auf dem Land zusammen mit 3 griechischen Damen und ist "Hahn im Korb".
Es geht ihm sehr sehr gut und er blüht auf.
Lediglich seine Leishmaniose Erkrankung muss jetzt behandelt werden, da der Titer sehr hoch ist, was auch seine wunde Lippe erklärt.
Aber das wird alles heilen und gut werden und dann wird er hoffentlich auch bald etwas zunehmen.

Er ist ein absolut süßer, zurückhaltender und liebenswerter kleiner Hund - wir hätten es nicht besser treffen können.

 

Toll, das ist ja alles so grün und so hoch, Gras kenne ich gar nicht.

Das ist eine meiner neuen Freundinnen, sie ist hübsch, nicht wahr?

 Habe ich nicht ein schönes Profil?

Ich und meine drei Mädels

Picknick mit Kuschelkissen, es ist wie im Schlaraffenland

 


Das ist meine Geschichte:

Auch der süße kleine Pico ist einer der Hunde, die im Hundelager in Patras ein elendiges Dasein in Dreck und Schmutz fristen mussten. Er ist ein süßer kleiner Zwerg, der vor ca. 4 Jahren in diesem Lager geboren wurde und nichts kennt außer dunklen, schäbigen Zimmern, hartem Steinboden und rostigen Gittern.

Im letzten Frühjahr wurde unsere griechische Tierschützerin Maria auf die Zustände in diesem Lager aufmerksam: Eine alkoholkranke Tiersammlerin hält dort bis zu 85 Hunde, Katzen und Schafe unter unvorstellbaren hygienischen Bedingungen. Einige Tiere waren nicht mehr zu retten ... andere aufgrund der hygienischen Umstände oder nicht behandelter Krankheiten am Ende ihrer Kräfte. Maria besucht seitdem so oft sie darf das Lager, um wenigstens etwas für die Hunde da zu sein, kranke Tiere zum Tierarzt zu fahren, Decken zu bringen, Hoffnung zu geben… Die Tiersammlerin kümmert sich nicht: Oft gibt es nichts zu fressen, einige Tiere werden geschlagen, es gibt Beißereien, die nicht tierärztlich behandelt werden und oft steht Maria vor verschlossener Tür und wird nicht hineingelassen.

Picos Bruder Mico ist bereits seit längerem vermittelt und darf ein schönes Hundeleben führen. Pico aber wartet noch immer… Er ist solch ein süßer kleiner Kerl. Er verträgt sich mit anderen Hunden sehr gut und auch mit Katzen hat er kein Problem. Da er Menschen (bis auf Maria und die Tiersammlerin) nicht kennt, ist er sehr ängstlich und wird etwas Zeit benötigen, um das Leben in der wirklichen Welt kennen zu lernen. Mit etwas Geduld und Liebe wird er in einem Zuhause, in dem er sich sicher und geborgen fühlt, jeden Tag mehr Zutrauen fassen. Die Verfasserin dieses Textes hat eine Hündin adoptiert, die mit Pico im selben schäbigen Zimmer untergebracht war. Auch diese Hündin kannte nichts außer dem Hundelager. Und es war beeindruckend miterleben zu dürfen, wie sie die Welt entdeckte (Gerüche, Geräusche, Menschen, das eigene Spiegelbild in einer Glasscheibe, Autos, Gras, Blumen …) – etwas ängstlich zwar, aber zugleich voller Neugier und mit großen, staunenden Augen. Am Anfang schlief sie jeden Abend völlig übermüdet und voller neuer Eindrücke und Erlebnisse mit einem tiefen Seufzer in ihrem Körbchen ein…

 

Pico und seine Freundin Frieda. Auch sie sucht sehnsüchtig ein Zuhause. Gemeinsam ertragen sich Leid und Kälte besser...

 

Pico und sein Bruder Miko im April 2008, beide völlig verstört und vernachlässigt

 

Picos Bruder Miko im April 2008 im Hundelager in Griechenland ...

 

... und im Juni 2008 in Deutschland