Nur ein Hund .....

Ein Schrei, ein Räderknirschen -

und rotes Blut, gleich schwerem Weine

strömt warm über verstaubte Steine.

Blasse Gesichter blicken hinab,

wenden sich angstvoll verstört wieder ab.

Und während draußen ein Leben vergeht,

tönt`s in die Stille, die d`rüber entsteht:

"Es war nur ein Hund. Wir haben

ihn dort in den Straßengraben gelegt.

Ist niemand, dem er gehört?"

Da löst sich der Bann. Einige sind verstört,

doch keiner ist, den diese Rede empört.

 

Türen werden zugeschlagen,

Räder knirschen, Motor brummt;

und man spricht von heißen Tagen,

Nahrungssorgen und verstummt.

 

Viele haben`s nicht gespürt,

and`re hat es kaum berührt.

Etwas ist in mir wie wund - - -

.....................War es wirklich "NUR" ein Hund?

 

(geschrieben 1980 in Polen von Gabriele Ertl)