Das schlechte Gewissen hat mir schon sooooo oft gesagt "jetzt meld dich endlich mal wieder". Leider war der innere Schweinehund bisher stärker....

 

Ich freue mich, dass Stray / Sie sich nach Alina erkundigen und ich kann Ihnen versichern: es geht ihr (noch immer) blendend. (Naja, ausgerechnet heute ist sie beim Toben in einen Zaun gerannt und hat sich eine Schürfwunde am Bein zugezogen. Nach inzwischen 2 abgerissenen Krallen (die erste musste damals vom Tierarzt entfernt werden, die 2. flog beim Toben komplett weg) sind wir mittlerweile ein gutes und eingespieltes Team, was das Versorgen von Verletzungen betrifft. Aber Alina wurde ja schon damals von Stray als wahrer Traumhund beschrieben und das ist sie tatsächlich! Inzwischen stupst sie mich auf unseren Spaziergängen immer mal kurz an der Hand an, die Nähe ist also immer grösser geworden. 

 

Vorletzten Sommer (oder war das 2016?) war ich mit ihr auf dem Stray-Treffen in Leverkusen und habe dort kurz mit Simone Hasenauer gesprochen. Erstaunt war ich über Alina's zurückhaltende Reaktion, als wir Peter trafen! Sie ist Männern gegenüber allgemein etwas zurückhaltender, aber ich hätte mit freudigerem Schwanzwedeln gerechnet... Aber nun gut, jetzt ist ihr Rudel ja nun mal hier:-) !!! 

 

Als ich vor ein paar Tagen meine emails aufgeräumt habe, fiel mir nochmal der Name Miriam Balders in die Hände, sie hatte damals mit am Flughafen. Da ich momentan auch in Köln wohne hatte ich überlegt, sie mal zu fragen, ob wir uns auf eine Hunderunde treffen wollen Ich bin im September 2015 nach D zurück gekommen und hatte mit meinen Wohnungen bisher leider Pech und es hat lange gedauert, bis ich hier wieder zurecht kam! (was eben dazu beigetragen hat, dass ich mich noch nicht wieder bei Stray gemeldet hatte) Meine jetzige Wohnung ist zwar hundefreundlich und es gibt unglaublich viele schöne Spaziermöglichkeiten - das erwartet man in Köln gar nicht! Aber ich selbst fühle mich hier nicht wohl, so dass ich mich hier gar nicht richtig eingerichtet habe. Immerhin darf ich einen Garten nutzen, da freut sich sogar die dicke Katze, wenn sie dann mit Ali und dem Dosenöffner mal zusammen raus kann. Ich schicke ein paar neuere Fotos mit.

 

Ganz viele, liebe und tierische Grüsse an alle unermüdlichen Strayler von Alina, der Pogokatze und dem Zweibeiner

Heute Abend will ich euch endlich (!!!) auf den neuesten Stand bringen, was Alina's neues Leben im hohen Norden betrifft!

Ich fange gleich mal mit der Zusammenfassung an: aus einer scheuen, kleinen griechischen Göttin ist ein mutiges Wikingermädchen geworden. Sie ist der Star in der Siedlung, nicht nur bei den vierbeinigen, sondern auch bei den zweibeinigen Nachbarn sehr beliebt! Und anders herum scheint es auch so zu sein: Alina liebt (fast) alle! Die die zu laut bellen, werden einfach ignoriert und sie tippelt mit fröhlich wackelnden Ohren einfach unbeeindruckt weiter - ich kann mir dann nur selten ein ein glückliches Lachen verkneifen…

Tja, der Mut liess erst mal auf sich warten und ich muss gestehen, dass ich die Anfangssituation schwer unterschätzt habe. In den ersten Wochen zweifelte ich sogar daran, ob ich als Hunde-Anfänger wirklich geeignet sei, ihr die Sicherheit zu geben, die sie braucht, um Vertrauen aufzubauen. Wenn ich sehe, wie es heute läuft, dann glaube ich, dass ich mich vielleicht doch nicht ganz so doof angestellt habe…

Den Staubsauger findet sie noch immer blöd, kann aber inzwischen damit leben, dass der regelmässig durch die Wohnung fährt. Was anfangs alles stressig, weil neu war, muss ich euch wahrscheinlich gar nicht erzählen, das kennt ihr doch bestimmt nur allzu gut: es war einfach ALLES zu laut, zu komisch, zu unbekannt, und und und…der Trick mit dem "Marionettengriff" in der Treppe hatte übrigens wirklich wunderbar funktioniert - auch in anderen Situationen!

 

Aber irgendwann sah ich da plötzlich mehr Neugier als Angst in ihrem Blick und auch in der Körperhaltung. Das galt übrigens auch für andere Hunde: anfangs versteckte sie sich bei jeder Begegnung hinter mir (Wie soll ich dich mit meinen 156cm vor einem Rottweiler beschützen?!). Aber nach ein paar Wochen war es dann endlich Zeit, den ersten Fellnasennachbarn standesgemäss zu begrüssen und seit dem ist alles gut!

Alina liebt es zu toben und wenn ich sie von der Leine lasse, dann flitzt sie erst mal wie aus der Kanone geschossen ein paar Runden um mich rum. Seit ein paar Tagen klappt es sogar mit der Punktlandung: Wenn ich sie rufe, kommt sie im Schweinsgalopp auf mich zu (endlich, juhu!), macht eine Vollbremsung und schafft es sogar noch, auf "Sitz" zu reagieren. Erst dann merkst sie, dass sei eigentlich völlig aus der Puste ist… Aber egal, ausruhen kann man sich schliesslich später zu Hause bei der dicken Katze. Mit der spielt sie inzwischen auch manchmal. Was man so spielen nennen kann, denn irgendwie haben beide wohl unterschiedliche Vorstellungen davon. Smilla, die selbst an den Pfoten langes Fell hat, liebt es Anlauf zu nehmen und über den Boden zu rutschen. Schnell hatte sie dann raus, dass sie wunderbar unter dem träumend in der Gegend stehenden Hund her schlittern kann. Und Alina dreht sich dann nicht mal um. Einmal drehte Smilla dann völlig durch (warum ziehe ich eigentlich immer solche Tiere an?!): sie nahm Anlauf und  - nein sie rutschte nicht unter Alina her, sondern nahm Anlauf, rauf auf Alinas Rücken, auf der anderen Seite runter und weiter ins Wohnzimmer. Und Alina reagierte wieder mit dezentem Nicht-Reagieren. Ich glaube, beide finden sich noch immer komisch, aber irgendwie auch wieder spannend. 

 

Da Smilla Nähe nur mit Abstand mag (bei soviel Pelz Überhitzungsgefahr), freue ich mich über Alinas Kuschelsucht. Die Begrüssung morgens ist schon ein richtiges Ritual geworden. Sie kommt grinsend auf mich zu, ich knie mich hin, sie wuselt den Kopf in meinen Schoss und irgendwie fallen wir dann erst mal auf die Seite, bleiben eine Weile liegen und sie lässt sich kraulen. Neuerdings "singt" sie sogar dabei. Jawohl, Alina bellt äusserst selten, aber mit dem Singen hat sie angefangen. Das fing an, als sie sich an einer der Wolfskrallen verletzt hatte und die beim Tierarzt gezogen werden musste. Als ich sie abholte, lag sie benebelt im Auto und da fing sie an zu singen. Es war kein Jaulen, es klang wie singen. War nicht einfach, Mitleid mit ihr zu haben und sich gleichzeitig das Lachen unterdrücken zu müssen… Jedenfalls kommt es seit dem öfter mal vor, dass sie singt - jetzt allerdings nur noch, wenn sie gut drauf ist und Spass hat!

Die Kralle ist inzwischen am Verheilen (nachwachsen) hat allerdings recht lange gedauert, ich vermute wegen Kälte, Schnee, Dreck und Nässe, es fing immer an zu bluten. Ich habe 3 Hundeschuhe ausprobiert, alle möglichen Verbandvarianten und Plastiktüten natürlich auch. Alles, wirklich alles flog nach kurzer Zeit auf dem Spielplatz weg und die Wunde lag wieder frei.... Da war Geduld gefragt! Ansonsten stellte die Tierärztin fest: vollkommen gesund und keine Angst vorm Tierarzt.

 

Autofahren findet sie noch immer nicht wirklich toll, macht es aber mit. Allein bleiben mit der Katze geht wunderbar für eine kürzere Zeit, die Strassenbahnen machen keine Angst mehr (allerdings habe ich sie noch nicht zum Mitfahren gezwungen - das kommt noch), auch die Enten und Möwen sind inzwischen ok. Vorgestern habe ich einen langen Spaziergang mit ihr Richtung Stadtzentrum gemacht. Dafür mussten wir über eine mehrspurige Brücke gehen (vergleichbar mit der A1-Rheinbrücke). Sie fand die nahe an uns vorbeilassenden LKWs nicht wirklich toll, aber sie ging tapfer den ganzen Weg mit!

Anfangs machte ihr sogar der Wald Angst und ich dachte nur, das geht gar nicht (da ich ja bei jeder Gelegenheit durch den Wald streife und das für's Wohlergehen brauche!). Habe ihr Zeit gelassen und immer wieder mit ein paar Metern versucht (der Wald fängt ja gleich auf der anderen Strassenseite an). Dann sind wir mal mit ihrem Lieblingskumpel zusammen los gegangen und seit dem liebt sie den Wald genau so wie ich! Allerdings lasse ich sie da bisher noch nicht laufen, denn wenn mal ein ausgewachsener Elch angaloppiert kommen sollte, dann würde nicht viel von ihr übrig bleiben…Aber sie scheint trotzdem und mit langer Leine zufrieden zu sein.

Alina liebt Möhren! Die sind grundsätzlich nicht sicher vor ihr und wenn sie sie isst, ist das das schönste Schmatzen der Welt!

Es gäbe bestimmt noch gaaaanz viel mehr zu erzählen. Aber das soll mal reichen für heute! Ich schicke euch noch eine Handvoll Bilder mit, natürlich auch das lange versprochenen schwedische Postmofa, Gabi;-)